Im Mai 2025 fahren Karin und ich wieder in die Türkei. Bereits 2019 waren wir da und haben ein tolles Land mit vielen äußerst freundlichen Menschen erlebt.
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Schon damals haben wir gesagt: „Wir kommen wieder!“
Zunächst war Marokko für uns ein Thema. Es kristallisierte sich aber immer mehr heraus, dass wir wieder in die Türkei wollen. Und so begannen wir Anfang des Jahres mit den Planungen. Schnell war für uns klar, dass wir ganz in den Osten wollen.
Unser Ziel sind die Grenzen zu Armenien, Irak, Iran und Syrien. Wir erkunden das türkische Kurdistan, befahren einen kleinen Teil von Mesopotamien:
gemeint ist das Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris.
Hier wurden die Menschen vor ca 11.000 Jahren erstmals sesshaft.
Wir besuchen Göbekli Tepe, das älteste bekannte Bauwerk welches von Menschenhand errichtet wurde. Göbekli Tepe ist doppelt so alt wie Stonehenge,
nämlich ca 12.000 Jahre.
Längst verfallene Klöster der ältesten Christen werden wir erkunden.
Wir befahren aber auch einen Teil der Heimreise-Route von Walter’s Fernfahrt 2023 nach Zentralasien und retour.
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Der Berg Ararat, den Van-See, Lavafelder und auch den erloschenen fast 3000 Meter hohen Vulkan Nemrut Dagi werden wir auf Walter’s Spuren besuchen.
Die Flagge Kurdistans oder Ala Rengîn gilt als Nationalflagge des kurdischen Volkes und wird von diesem in allen Regionen ihres Heimatgebietes als solche anerkannt. Der Name Ala Rengîn bedeutet zu Deutsch „farbige Flagge“
Die einzelnen Farben stehen für:
Grün Flora und Fauna Kurdistans
Rot das Blut der Kämpfer Kurdistans
Gelb Erleuchtung und Freiheit
Weiß Frieden
Fr 25. April 260km
Um ca 15:00 Uhr sind wir weggefahren. Unser Ziel war es, auf der ca halben Strecke nach Villach zu übernachten. Auf der Autobahn, über den Arlbergpass und dann wieder auf der Autobahn ging es Richtung Kufstein. In Söll am Wilden Kaiser haben wir gestoppt. Die letzten Kilometer sind wir im Regen gefahren, davor war es stark bewölt und kühl, aber trocken.
Sa 26. April 262km
Den heutigen Tag gingen wir gemütlich an, denn wir mussten erst spätestens um 5 in Villach beim Verladebahnhof sein. So fuhren wir um halb 10, bei recht gutem Wetter ab. Es war immer noch recht frisch, so um die knapp 12 Grad. Über die vielen kleinen Pässe wie Pass Thurn ging es gemütlich dahin. Bekannte Orte wie den berühmten Stanglwirt in Going oder Saalfelden im Steinernen Meer passierten wird. Der "Höhepunkt" war Obertauern mit 1750 Meter. Da oben hatte es knackige 2 Grad und es musste auch recht frisch geschneit haben, wie man an den kleinen Schneerändern am Straßenrand gesehen hat. Gegen 15h erreichten wir Villach, kauften noch etwas ein und fuhren zum Bahnhof. Recht viele Leute waren schon da. Eh klar, denn um 6 fährt ja der Zug ab. Dachten wir...
Wie es sich herausstellt hat sich Walter "etwas" verschaut, denn wir erfuhren, dass die Abfahrt erst um halb 10 am Abend sei. Abgesehen von der Verladung der beiden Motorräder in den Zug, war es recht langweilig, da es beim Verladebahnhof gar nichts gab. Keine Automaten um etwas zum Essen oder zum Trinken raus zu lassen, oder eine Wirtschaft in der Nähe. Um 21h kam dann der sehr lange Zug mit Autowaggons und den Personenwaggons. Schnell fanden wir unser Abteil und richteten uns gemütlich da ein. Zwei gemtüliche Mitfahrer hatten wir: Ficktri und Emine beide aus Rosenheim und schon in Rente. Vicktri befuhr schon das 19. Mal diesen Zug half uns, uns besser einzurichten.
So 27. April diesen Tag verbringen wir im Zug nach Edirne
Walter hat sehr gut im Zug geschlafen, Karin weniger.... Unser Frühstück haben wir von deheim mitgebracht: Wälder-Käse, selbst gemachtes Brot, Lauch, Radieschen,....
Bald erreichen wir die serbische Grenze (während der Nacht sind wir duch Slowenien und Kroatien gefahren). Da nicht-EU ist hier eine Zollkontrolle notwendig. Die Grenzer sammeln alle Pässe ein. Ca eine 3/4 Stunde später bekommen wir sie wieder und die Fahrt geht weiter. Bald erreichen wir Belgrad. Die Stadt zeigt sich als Mischung von mordernen Bauten, unterbrochen mit noch alten riesigen Beton-Hochhäusern aus der jugoslawischen Zeit. Hinter der Hautpstadt Serbiens, Richtung Nis geht es im Bummeltempo weiter, da wahrscheinlich die Gleisanlagen nicht mehr zulassen. Grüne Natur zieht an den Fenstern vorbei. Dazwischen immer wieder Dörfer mit vielen verlassenen und stark zerfallenen Häuse. Die Dächer stürzen teilweise ein, die Natur überwuchert die alten Gemäuer, hohes Gras erobert ehemailge Gemüsegärten, anscheinend kein Leben mehr drin. Aber nur anscheinend...denn wer genau hinschaut, sieht da und dort Wäsche an den Häusern hängen, Hühner, Hunde und anderes Getier schleicht umher. Für uns als Mitteleuropäer kaum zu glauben, dass in diesen Gemäuern noch Menschen leben - besser gesagt Leben können. Die Armut in diesem Teil Europas ist augenscheinlich. Aber nicht nur das. Überall wurde und wird Müll einfach irgendwo abgeladen. Zum Glück sieht man nicht alles, denn Gebüsch verdeckt recht schnell viele Schandtaten. Die Leute hier haben sehr wahrscheinlich nichts anderes gelernt, eine Sperrmüllentsorgung gibt es maximal rudimentär. Aber dazwischen sieht man immer wieder gut renovierte und neu gebaute Häuser. Die Hoffnung lebt, auch in Serbien!
Mo 28. April ca 462km
Wir haben sehr gut im Zug geschlafen. Die Nachtfahrt durch Bulgarien hat sich jedoch etwas gezogen. So kamen wir erst ca um 9 an der bulg-türkischen
Grenze an.
Die Grenzmodalitäten zogen sich etwas. Dadurch erreichten wir den Endbahnof Edirne etwa um halb 12. Motorräder aus dem Zug ausladen und Dokumentencheck dauerte auch noch etwas, sodass wir um 13
Uhr abfahren konnten. Schnell hatten wir die Autobahn Richtung Istanbul erreicht und machten gleich Kilometer.
Gegen 15 Uhr haben wir diese riesige Stadt erreicht und kamen gleich in die die Rush hour. Auto an Auto reihte sich und wir brauchten für die gut 60 Kilometer durch die Stadt ungefähr 1 1/2 Stunden.
Durch die später Abfahrt in Edirne hat sich unser Zeitplan etwas verzögert, denn eigentlich wollten wir schon gegen Mittag Istanbul erreichen. So
fuhren wir noch bis 19 Uhr um halbwegs Kilometer zu machen.
Die Temperaturen wurden auch nicht richtig besser. Als wir am Abend Kaynasil erreichten hatte es nur noch 11 Grad und Karin war es sehr kalt. In einem netten Hotel mit einem wirklich riesigen Zimmer - wir schätzen an die 55m² ohne Dusche - haben wir uns erstmals nach 3 Tagen wieder geduscht. Es war eine wohltat!
Di 29. April ca 600km
Heute war ein reiner Fahrtag.
Unser Ziel ist ja Kars, welches ca 1750km weit weg von Edirne ist. Wir wollen Kars so schnell als möglich erreichen, um danach genügend Zeit zu haben, um die kurdische Seite der Türkei kennen zu
lernen.
Auf super breiten ausgebauten Straßen ging es flott dahin. Es war recht kühl. Die Temperaturen pendelten so zwischen 12-15 Grad.
Während der Fahrt wurden wir von "Jandarmas" gestoppt, da wir vermutlich zu schnell waren. Als sie aber sahen, dass wir Österreicher sind, haben sie
uns gleich wieder fahren gelassen. Vermutlich war ihnen der ganze Aufwand mit Sprache, Erklärung und möglicherweise vielen Fragen und Antworten einfach zu viel Arbeit. Sie winkten uns daher
weiter.
In Resadiye stoppten wir, da Karin müde vom Fahren war.
Mi 30.April ca 605km
Noch ein langer Fahrtag. Heute sollten wir Kars erreichen.
Langsam ging es höher in das anatolische Hochland hinauf. Nach ca 150km passierten wir einen ersten Paß mit 2160 Meter. Danach pendelten wir bis
nach Kars immer zwischen 1500 bis 2000 Meter.
Es wurde auch immer wärmer, trotz dieser Höhen. Wir hatten konstant Temperaturen um die 18°.
Gegen 18h erreichten wir endlich Kars. Die Stadt ist recht groß (ca 70.000 Einwohner) und liegt auf 1750 Meter. Mitten in der Stadt fanden wir das Konak Hotel, direkt vis a vis der neu erbauten
Sultan Alparslan Moschee
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